Happy Fourty

Eine 4 vor der 0 sollte es sein. Das war das erklärte Ziel. Damals vor neun Jahren. In diesem kurzen Moment der Panik, in dem mir klar wurde, dass ich nicht mit Anfang 30 an Brustkrebs sterben möchte. 40 – das wäre schon etwas anderes. Aber nicht mit 30! Nicht mit 30! Und so war das Ziel klar, auch wenn der Weg dahin ins Ungewisse führte…

Nun ist sie da: die 40 und ich glaube, dass ich es kaum jemandem begreiflich machen kann, wie groß meine … ja, was ist es denn: Freude, Erleichterung, Dankbarkeit… ist. Darüber, dass ich die turbulenten 30er hinter mir gelassen habe. Darüber, dass der Sieg in diesem unerklärten Krieg meiner ist. Darüber, dass ich nicht die Tage zähle, die mir noch bleiben, sondern die feiere, die ich schon erreicht habe und die noch kommen werden. Jeden Tag wieder aufs Neue.

Eigentlich ist es ja nur eine Zahl, die sich von heute auf morgen geändert hat, aber für mich war dieser Geburtstag eben ein ganz Besonderer. Und während so manche Frau ;-) in meinem Bekanntenkreis Mühe mit dieser Zahl hatte, bedeutet die 40 für mich einen großen Sieg im Kampf um meine kostenbaren Lebensjahre auf dieser Welt.

Das wollte ich dann auch ganz besonders feiern. Ein großes Kirschblütenfest im Garten mit all meinen Liebsten war geplant. Der Kirschbaum, der auch pünktlich blühte, war gepflanzt, die Geisha Perücken und Kimonos für die Gästefotos waren bestellt. Dann kam Corona und mit dem Virus das Verbot, meinen Geburtstag in großer Runde zu feiern…

Und so wurde dieser, mein 40er Geburtstag, in Zeiten des Shutdowns in jederlei Hinsicht zu einem ganz besonderen Tag. Ungewollt, ungeplant und definitiv anders, als gedacht: strahlend blauer Himmel, Sonne und 20 Grad konnte ich in 39 Jahren definitiv noch nie an meinem Geburtstag verbuchen, sodass wir dieses Jahr schon früher als sonst die Gartenstrandkrob-Saison eröffnen und den Tag im Freien verbringen konnten. Einige Freunde ließen es sich nicht nehmen, als Zaungäste mit entsprechendem Sicherheitsabstand vorbeizukommen, um ihr Geschenk doch persönlich abzugeben. Und die zwei mächtigen Geburtstagstorten konnte ich noch Tage danach stückchenweise bei Nachbarn und Freunden vor die Haustür legen, um nicht selbst innert einer Woche 40 Kilo zuzunehmen ;-) Da ich selbst nichts organisieren musste, habe ich diesen Tag ganz bewusst wahrgenommen. Mit all seinen besonderen Momenten…

Und so bleibt mir nun, mir ein neues Ziel zu setzen. Sind es 10, 20 oder 40 Jahre? Ich habe beschlossen, mir keine genau Zahl zu wünschen, sondern auf die Anzahl an Jahren zu hoffen, die mir lebenswert erscheinen. Ich schätze das Privileg, nicht zu wissen, wie alt ich werde und genieße bis dahin einfach jeden einzelnen Tag. Denn genau das HEUTE ist mehr, als ich vor einigen Jahren noch zu hoffen gewagt hätte.

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