Nach meiner abgeschlossenen Brustkrebs-Behandlung war ich auf der Suche. Und ich bin es wahrscheinlich immer noch. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Warum bin ich überhaupt (noch) da? Was will ich sein auf dieser Welt? Welchen Beitrag möchte ich leisten? Macht mein Alltag für mich eigentlich noch Sinn?

Viele Dinge, Verhaltensweisen und Angewohnheiten habe ich über Bord geworfen. Viele Veränderungen haben in mir stattgefunden. Einige Dinge sind geblieben.

Ich kann nicht behaupten, dass ich bereits alle Antworten auf meine Fragen gefunden habe. Das wird wahrscheinlich noch mein ganzes Leben lang andauern. Aber einen Sinn des Lebens durfte ich vor kurzem am eigenen Leib erfahren: Ich bin Mutter. Geworden. Einfach so über Nacht. Noch nicht ganz angekommen in meiner neuen Rolle. Aber so unendlich dankbar dafür.

Es ist da: das neue Leben in meinem Leben. Vieles ist noch ungewohnt. Neu. Noch nicht ganz eingespielt. Aber schon jetzt gibt mir diese neue Aufgabe auf erstaunlich einfache Weise so viele Antworten auf meine Frage, was das Leben auf dieser Welt ausmacht.

LEBEN IST…

…einfach ein- und auszuatmen.

…auch mal zu schreien, wenn etwas nicht stimmt.

…die Nähe eines geliebten Menschen.

…das Gefühl von Geborgenheit.

…einfach mal zu kuscheln.

…einfach mal die Hosen voll haben zu dürfen.

…einfach mal zu schlafen, wenn die Welt um mich herum mich geschafft hat.

…einfach mal zu vertrauen, ohne zu hinterfragen.

…einfach zu essen, wenn man Hunger hat.

…einfach mal eine Streicheleinheit zu geniessen.

…einfach mal vom Gegenüber zu lernen.

…dem Gegenüber mit meinem Dasein einfach mal eine Freude zu machen.

…dem Gegenüber mit meinem Gezeter auch mal auf die Nerven gehen zu dürfen.

…die Sonne bei einem Spaziergang im Wald zu geniessen.

…als Wecker für Mama und Papa zu dienen, damit sie mit mir den Blutmond anschauen.

…einfach mal den Moment zu geniessen.

Leben ist. Punkt. Ohne zu hinterfragen. Und manchmal ganz einfach.

Leben ist, wenn neues Leben beginnt.