Fast hätte ich ihn nicht bemerkt. Meinen Tag der Brustkrebs-Diagnose. So alltäglich ist mein Alltag wieder geworden. Erst als ich meinen Sohn vor seine Grössenmesslatte stellte und neben den „Laufenden Meter“ das heutige Datum schrieb, fiel es mir auf. Ein bisschen Trauer, dass ich ihn nicht früher wahrgenommen hatte. Ein bisschen sehr viel mehr Freude darüber, dass ich bereits zum 7. Mal meinen persönlichen zweiten Geburtstag feiern kann.
Und ich habe ihn zelebriert. Im Stillen. Für mich. Die Freude über die Umarmungen von meinem Sohn war heute noch grösser. Die Zufriedenheit in mir… unbeschreiblich. Die Dankbarkeit für mein Leben… kaum in Worte zu fassen. Und so habe ich doch noch angestossen. Mit meinem Mann, der trotz 1’000 km räumlicher Distanz und Wein per Videotelefonie so tief in meinem Herzen ist. Mit meiner Mutter, die auf einmal in der Wohnung unter mir wieder ganz nah in meinem Alltag ist. Und mit mir selbst. Im Inneren. In Dankbarkeit darüber, dass der Schmerz, die Hilflosigkeit und die Ohnmacht dieses Tages nur noch Mahnmal und Erinnerungen sind.
Ich geniesse den Wein und leere das Glas, denn heute ist ein guter Tag. Einfach, weil ich leben darf. Santé!